Wenn sich beide Clubs über die Auslosung freuen

Für den FC Widnau, der sich erst am 24. Juni und damit zum Abschluss der letzten Saison mit einem 4:1 Auswärtssieg nach Verlängerung beim FC Besa Biel/Bienne die Teilnahme an der Hauptrunde des Schweizer Cups sichern konnte, bedeutet der FC St.Gallen 1879 das absolute Traumlos. Zwar durften die Rheintaler mit GC bereits vor zwei Jahren einen Super League Vertreter begrüssen, doch wird der FCSG ungleich mehr Fans auf den Sportplatz Aegeten locken. Und viele Einheimische, die am Sonntag dem Unterklassigen die Daumen drücken, sind normalerweise auch Supporter des FC St.Gallen 1879, der im Rheintal eine starke Fanbasis besitzt. Auch der FC St.Gallen 1879 dürfte mit dem Los sehr zufrieden sein, schliesslich musste er in den letzten Jahren im Cup oft genug zu Unterklassigen in andere Landesteile reisen – so trafen die Espen in der letzten Cupkampagne beispielsweise auf Carouge und Arbedo-Castione. Dass der FCSG dort nicht die gleiche Strahlkraft besitzt wie in der Ostschweiz, versteht sich von selbst. Am Sonntag dagegen dürfen die Profis die spezielle Cup-Atmosphäre auf einem Breitenfussball-Sportplatz erleben. Sportlich können sie sich nur selbst schlagen, wenn sie die Aufgabe nicht mit der nötigen Seriosität angehen.

Der FC Widnau spielt seit 2018 in der 2. Liga Interregional und erreichte mit dem 4. Rang in der letzten Saison seine beste Klassierung seit dem Aufstieg aus der 2. Liga Regional vor fünf Jahren. Die Rheintaler werden alles daran setzen, sich am Sonntag nicht so deklassieren zu lassen, wie dies vor einem Jahr dem FC Rorschach-Goldach widerfahren ist. Dieser lag damals bereits nach 3 Minuten 0:2 und zur Pause 0:9 zurück. Der 15:0-Sieg der St.Galler war das mit Abstand höchste Resultat im letztjährigen Schweizer Cup.

Wir vom Rheintaler Bote haben bei Andreas Lüchinger, Trainer des FC Widnau nachgefragt, wie man die Mannschaft auf ein Spiel gegen den FC St.Gallen 1879 vorbereitet und worauf sie sich dabei am meisten freuen.

Andreas Lüchinger, wie war die Reaktion der Mannschaft, als für den Schweizer Cup das Los gegen den FC St.Gallen 1879 gezogen wurde?

Andreas Lüchinger: Die Reaktion war überwältigend. Dieses Los ist das bestmögliche, das du bekommen kannst.

Hier in der Region ist gefühlt jeder ein Fan des FC St. Gallen 1879.

Wie wird die Mannschaft auf ein solches Spiel vorbereitet?

Wir haben die Mannschaft normal vorbereitet, wie immer. Wir werden diese Woche vor dem Spiel ein bisschen detaillierter auf den Gegner und das Spiel eingehen.

Hätten Sie persönlich das Fussballstadion Espenmoos / den Kybunpark oder die Sportanlage Aegeten für ein Spiel bevorzugt?

Für uns stand dies nie zur Debatte. Es war von Anfang an klar, dass wir auf dem Sportplatz Aegeten spielen. Das soll den Cup auch ausmachen.

Welche Vor- und Nachteile bergen die jeweiligen Fussballplätze?

Der Nachteil ist sicherlich die viele Freiwilligenarbeit, die entsteht. Was im Stadion bereits alles vorhanden ist, müssen wir noch aufbauen. Dafür haben wir zu Hause einen Hexenkessel.

Wurden Sie oder die Mannschaft nervös, als St. Gallens Trainer Peter Zeidler bei Ihnen beim Spiel gegen den FC Winkeln zugesehen hat?

Nein, eigentlich nicht. Vielleicht ein, zwei Spieler. Ich jedenfalls nicht. (lacht)

Auf was freut sich die Mannschaft am meisten am 20. August?

Auf die Kulisse und den Gegner. Ich glaube, für jeden Amateurfussballer ist das einmalig, vor einer solchen Zuschauerzahl gegen St. Gallen zu spielen.

Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer werden am Spiel erwartet? Wie viele sind bei einem regulären Spiel anwesend?

In etwa 6'000 Zuschauer werden erwartet. Bei normalen Heimspielen haben wir im Schnitt 400 bis 500 Zuschauer.

Welche Vorbereitungen sind für dieses Spiel auf der Sportanlage Aegeten nötig?

Extrem viele. Auf- und Abbau Tribüne, Sicherheit, Festwirtschaft, Verkehr und viele mehr. Ich glaube aber, dass es motivierende Aufgaben sind.

Tickets für das Spiel vom FC Widnau gegen den FC St.Gallen 1879 sind unter fcwidnau.fcwidnau.fcwidnau.fcwidnau.chchchch/cup-2023/cup-2023 erhältlich.

Von Tobias Baumann/Manuela Müller