Karin Hasler
übt mit einem Vorstoss Kritik am RAV Heerbrugg.
So nah wie bei der Tour de Suisse ist man als Zuschauer sonst bei keinem Sportereignis am Geschehen. Buchli Fotografie
Die Tour de Suisse führt dieses Jahr an zwei Etappen durch Teile des Rheintals. Wir klären die wichtigsten Fragen zum Grossereignis.
Region Eine Million Fans an der Strecke, 40 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem TV, 3225 Stunden Sendedauer. Zahlen, die deutlich machen: Die Tour de Suisse ist ein sportlicher Mega-Event. In rund einer Woche fährt das grösste jährlich stattfindende Sporteregnis der Schweiz auch durchs Rheintal. Der «Rheintaler Bote» liefert die wichtigsten Antworten zu allem, was Velobegeisterte rund um den Radsportanlass wissen müssen.
Wann findet die Tour de Suisse statt?
Der Startschuss fällt am Sonntag, 15. Juni, in Küssnacht. Das Ziel erreicht die diesjährige Tour acht Tage später am Sonntag, 22. Juni, auf der Stockhütte bei Emmeten. Bereits vom 12. bis 15. Juni findet die Tour de Suisse der Frauen statt. Keine der vier Etappen führt die Fahrerinnen allerdings in die Ostschweiz.
Wann kommt die Tour ins Rheintal?
Gleich an zwei Etappen führen Teile der Strecke durchs Rheintal. Am 17. Juni fährt die Tour kurz vor dem Ziel in Heiden durch Altstätten und führt dann über Mohren, Reute und Walzenhausen zum Ziel hinauf nach Heiden. Einen Tag später sind die ersten rund 40 Kilometer der vierten Tour-Etappe auf Rheintaler Boden. Das Feld passiert dabei Berneck, Balgach, Rebstein, Marbach, Lüchingen, Oberriet Rüthi und Lienz, Sennwald, Gams und Grabs bevor sich der Tross definitiv ins Werdenbergische verabschiedet.
Um welche Zeit passiert die Tour die verschiedenen Orte im Rheintal?
Das hängt natürlich immer vom Tempo der Fahrer ab. Aufgrund von Durchschnittsgeschwindigkeiten haben die Organisatoren aber ziemlich genaue Schätzungen. Am 17. Juni sollte die Tour Altstätten zwischen 16.06 und 16.29 erreichen. Bis die Fahrer das Städtchen über die Gerbergasse, Trognerstrasse und Heidenerstrasse wieder verlassen hat, dauert es gerade einmal eine Minute.
Am nächsten Tag wird die Tour zu folgeden Zeiten an folgenden Orten erwartet:
Berneck: 12.10 Uhr
Balgach: 12.13 Uhr
Rebstein: 12.16 Uhr
Marbach: 12.18 Uhr
Lüchingen: 12.19 Uhr
Oberriet: 12.28 Uhr
Rüthi: 12.33 Uhr
Lienz: 12.39 Uhr
Da das Teilstück durchs Rheintal sich am Beginn der vierten Etappe befindet, sind diese Angaben relativ genau. Früh vor Ort zu sein, lohnt sich trotzdem. Jeweils eine Stunde vor der Ankunft des Feldes passiert die Werbekolonne die Strecke. Laut Tourorganisatoren gehört dieser Fan-Convoy zu den Highlights für die Fans. Teilnehmende Partner verteilen dabei Give Aways und Produktmuster an die wartenden Fans.
Mit welchen Verkehrseinschränkungen ist zu rechnen?
Die Strecke sowie die Zufahrtsstrassen werden rund zehn Minuten vor Ankunft des ersten Rennfahrers gesperrt und wenige Sekunden nach Durchfahrt des letzten Fahrers wieder freigegeben. Diese Sperrungen liegen in der Verantwortung der Organisatoren. Die Kantonspolizei St.Gallen unterstütze dabei jedoch an neuralgischen Punkten bei der Streckensicherung und der Sperrung des Verkehrs, wie Mediensprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage sagt. Zudem stellt die Kantonspolizei während des Rennens eine motorisierte Vorhut. In der Vergangenheit habe dieses Zusammenspiel von mehreren Organisationen und Partnern, wie es auch bei anderen Grossereignissen zum Eisatz komme, immer problemlos funktioniert, so Krüsi. Für die Gemeinden fielen in der Regel keine Aufwände an.
Was bringt die Tour de Suisse aus touristischer Sicht?
Bei St.Gallen Bodensee Tourismus freut man sich darüber, dass die Tour de Suisse heuer auch in der Region zu Gast ist. Die Medienverantwortliche Ladina Heijers sagt: «Die TV-Übertragung der Tour de Suisse bietet eine wertvolle Bühne für die touristische Positionierung unserer Region. Gerade bei Etappen, die durchs Rheintal führen und in Heiden starten oder enden, profitieren wir stark von der medialen Sichtbarkeit.» Radrennen böten oft ausgedehnte Landschaftsaufnahmen, die nicht nur das sportliche Geschehen begleiteten, sondern auch Dörfer, Hügelzüge, Rebberge und Sehenswürdigkeiten ins Rampenlicht stellten. «Solche Bilder schaffen Emotionen, wecken Reiselust und laden Zuschauende dazu ein, unsere Region selbst zu entdecken – ob mit dem Velo, dem Zug oder zu Fuss.» Das seien Bilder, die St.Gallen Bodensee Tourismus bei anderen Medien gegen aussen transportieren wolle. Auch wenn die Durchfahrt selbst eher ein lokales Ereignis ist, entfalte sich der touristische Mehrwert durch die TV-Reichweite und die Nachberichterstattung. Diese wirken oft auch weit über die Landesgrenzen hinaus – insbesondere in Märkten mit hoher Affinität zu Aktivferien und Radtourismus wie in den Benelux-Staaten, Deutschland oder in Frankreich. «Für uns als Tourismusorganisation ist die Tour de Suisse deshalb eine gute Gelegenheit, das Profil der Region St.Gallen-Bodensee zu stärken: als Veloregion und als Teil einer landschaftlich wie kulturell attraktiven Ferienregion.»
Wer gilt als Favorit auf den Sieg der diesjährigen Tour de Suisse?
Die Ausgangslage ist relativ offen. Zum Favoritenkreis zählen Joao Almeida, Felix Gall und Ben O'Connor. Der Schweizer Jan Christen hat Aussenseiterchancen auf den Gesamtsieg. Sein Landsmann Marc Hirschi gilt als Anwärter auf einen Etappensieg.
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