Die Hausbäckerei des Rheinparks
stellte am Samstag einen neuen Weltrekord auf
Woche für Woche veröffentlichen wir im Rheintaler Bote die Bilder der Neugeborenen aus dem Spital Grabs. Wer aber macht diese Bilder und wie viel Arbeit steckt dahinter? Die Redaktion vom Rheintaler Bote durfte am Donnerstag, 15. August einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Grabs Bereits im Eingangsbereich des Spitals wartet die Fotografin Doris Lippuner auf den Besuch der Redaktion. Gemeinsam mit der Fotografin aus Grabs geht es dann in den dritten Stock des Spitals – der Geburtenstation. Im Schwesternzimmer findet sie eine Liste, auf der alle Geburten notiert sind: «Ich gehe jeweils in jedes Zimmer und frage kurz bei den Müttern nach, ob ein paar Fotos gewünscht sind, oder nicht.»
Behutsam erklärt Doris Lippuner in jedem Zimmer, wer sie ist und was sie macht. «Die Mütter bekommen jeweils vom Spital Grabs bereits vor dem Spitalbesuch ein Päckchen mit den wichtigsten Dingen und Informationen zur Geburt nachhause geschickt», erklärt die Fotografin. In diesem befindet sich auch ein Flyer von Doris Lippuner, auf dem Informationen zum Shooting stehen. Die Mütter ziehen die Neugeborenen nach Wunsch an und bereiten sich für die Fotos vor. «Es gibt natürlich Mütter, die extra Kleider für den Familienzuwachs mitnehmen und die Kinder dementsprechend für die Fotos einkleiden. «Man kann aber auch mit einem neutralen Body schon viel machen und durch Spielzeuge, Teddys oder Bändchen eine gewisse Abwechslung bei den Bildern erzeugen», erläutert die erfahrene Fotografin. Sie knipst mithilfe von ihren Mitarbeitern bereits seit 12 Jahren die süssen Bilder der Neugeborenen. Das Team ist somit vier Mal pro Woche im Spital Grabs vor Ort.
Nach dem Einkleiden der Babys geht es darum, das Spitalbett in einen Fotoshooting-Bereich zu verwandeln. Gekonnt greift Doris Lippuner nach der Fernbedienung, um das Spitalbett auf die richtige Höhe zu bringen. Danach wird mit dem Stillkissen eine Art «Schale» geformt und mit der weissen Decke zugedeckt, darüber legt sie eine grüne Decke: «Wir haben früher viele Bilder auf der normalen Bettdecke gemacht, bis wir entschieden haben, dem Shooting noch ein bisschen mehr Farbe zu verleihen. Auch können natürlich mitgebrachte, eigene Decken miteinbezogen werden.» Mit viel Fingerspitzengefühl wird das Baby dann in die vorgeformte Schale gelegt und durch die Fotografin richtig platziert. «Wenn man selbst schon Mutter ist, weiss man, wie man am besten mit den Neugeborenen umgehen muss – dann sitzen die Handgriffe», betont Doris Lippuner. Sie plant jeweils genug Zeit ein, da die Mütter bei ihrem Besuch manchmal selbst noch Termine haben, am Stillen sind oder das Kind eventuell noch ein wenig unruhig ist. «Wir rotieren jeweils zwischen den Zimmern und können so den geeigneten Zeitpunkt für das Shooting mit den Müttern festlegen», erklärt die Grabserin.
Mit der Kamera in der Hand geht Doris Lippuner auf das Bett zu und macht die ersten Fotos. «Um den Raum heller zu gestalten, wird der Blitz meiner Kamera an die Zimmerdecke gerichtet», so Doris Lippuner. «Mai, bist du süss», merkt sie während des Shootings an und lächelt in Richtung des Babys, das sich vor ihr in die vorbereitete «Schale» kuschelt. Während des Fotografierens wird immer wieder mit der Mutter kommuniziert und gemeinsame Posen besprochen. Es werden Herzen mit den Fingern der Mütter um die kleinen Händchen geformt, den jüngsten Familienmitglieder einen Kuss auf die Stirn gegeben oder die noch so kleinen Füsschen der Babys mit der Kamera der Fotografin festgehalten. Mithilfe des Tablets kann Doris Lippuner dann direkt im Zimmer der frischgebackenen Eltern auf die gerade eben geknipsten Bilder zugreifen. «Du darfst dir gerne ein Bild für die Zeitung aussuchen», erklärt Doris Lippuner der Mutter. Viele süsse Bilder werden durchgescrollt und das passende Bild gefunden. Die Fotografin notiert sich die Nummer des Bildes auf dem Formular, das die Mütter bereits im Voraus ausgefüllt haben und in einem Ordner, in dem sie für sich selbst den Überblick der Shootings behält.
Nach dem Fotografieren und Besprechen fragt Doris Lippuner jeweils noch nach den E-Mail-Adressen und der Handynummern der Mütter, um ihnen am nachfolgenden Tag bereits die Bilder ihres Nachwuchses zuzustellen.
In den Bildern der Fotografin erkennt man das Herzblut, mit dem Doris Lippuner an der Arbeit ist: «Ich mache immer mehr Fotos, als ich bei den angebotenen Shootings angebe. Bei mir bekommt man alle Bilder, die gut geworden sind. Es spielt keine Rolle, ob es dann zwei, drei Bilder mehr sind.» Allgemein arbeitet Doris Lippuner zügig und aufmerksam. Während eines Besuches im Zimmer bemerkt sie, dass das Baby auf dem Bett leicht zittert. Liebevoll klappt sie ein bisschen von der Decke über das Kind, sodass dieses sich ein wenig einmummeln kann. Das Neugeborene wirkt direkt entspannter in der wohligen Wärme der Decke und die Fotografin knipst noch ein paar weitere Bilder. Nach dem Shooting erhalten die Mütter noch einen Gutschein, den sie im Fotostudio von Doris Lippuner in Buchs einlösen können. Sei es für ein weiteres Shooting mit dem Baby oder auch für zukünftige Passfotos der neuen Familienmitglieder.
Was mit der Babygalerie des Spitals und der Veröffentlichung in der Liewo begann, ist in den letzten Jahren stetig weitergewachsen. «Mittlerweile machen wir unter anderem Fotos für die Babygalerie, die Facebook-Seite des Spitals, für Zeitungen wie den Werdenberger & Obertoggenburger, Sarganserländer und auch für euch, den Rheintaler Bote.», erklärt Doris Lippuner.
Mit der jahrelangen Tätigkeit werden während der Shootings alte Bekannte getroffen und immer wieder süsse Details über die Kinder ausgetauscht. Man merkt, dass diese Aufgabe mittlerweile zu einem Herzensprojekt von Doris Lippuner geworden ist.
Von Manuela Müller
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