Elia Gsell
ist Schweizer Meister im Speed-Puzzeln
In wenigen Monaten verlässt Reto Friedauer sein Büro für immer. z.V.g.
Nach langer Amtszeit tritt Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St.Margrethen, Ende Januar 2026 zurück. In seiner 17-jährigen Laufbahn spielte der 3-Länder-Marathon immer eine Rolle. Um herauszufinden welche und weshalb er nur zweimal mitrannte, baten wir ihn zum Interview.
Reto Friedauer, Sie sind doch gleichsam marathongestählt?
Von marathongestählt kann keine Rede sein. Ich war zwar über längere Jahre begeisterter Jogger, aber der längste Lauf, den ich absolvierte, ging über die Halbmarathondistanz; das war jedoch nicht am 3-Länder-Marathon. In der Regel lief ich 10 Kilometer rund zweimal die Woche, wenn es der Terminkalender zuliess.
Erinnern Sie sich noch an diesen Lauf, und waren Sie mit Ihrer Leistung zufrieden?
Ich bin damals etwas übermotiviert in einen Halbmarathon gestartet und erlitt einen Leistungseinbruch nach gut 10 Kilometern. Dennoch konnte ich den Lauf beenden, aber leidend.
Wie bereiteten Sie sich damals auf den Wettbewerb vor?
Ich habe meine Laufdistanz und das Laufpensum ein paar Wochen vorher leicht erhöht. Wahrscheinlich hätte ich intensiver trainieren müssen. Aber dazu fehlte mir vielfach die Zeit.
Aber am 3-Länder-Marathon waren Sie doch schon dabei?
Ja, zweimal bestritt ich den Staffellauf, das heisst ich legte jeweils einen Viertel der Strecke zurück.
Weshalb haben Sie später nie mehr mitgemacht?
Ich bekam Probleme mit meinen Knien und dem Becken. Seit einigen Jahren jogge ich deshalb nicht mehr, bin aber mit meiner Hündin im schönen St. Margrether Wald unterwegs. Auch das tut Körper und Seele gut.
Welche Rolle fiel Ihnen als Gemeindepräsident beim Marathon zu?
Ich habe keine offizielle Rolle, bin aber während der Hauptdurchlaufzeit meistens Zuschauer.
Wie schätzen Sie den Stellenwert des Marathons für St.Margrethen ein?
Der Marathon ist eine grosse Bereicherung. Er ist ein sportliches Highlight im Herbstkalender und vermittelt eine Aussenwahrnehmung unserer Gemeinde, die ich sehr schätze. Er schafft eingebettet in ein Rahmenprogramm tolle Begegnungsmöglichkeiten.
Wird dem 3-Länder-Marathon die Bedeutung in der Region beigemessen, die er wohl verdient hätte?
Die fünf helvetischen Kilometer verlaufen ausschliesslich über unser Gemeindegebiet. Wichtig ist deshalb, dass wir diesen gut besuchten Sportanlass schätzen und unterstützen. Hierfür brauchen wir keinen regionalen Zuspruch.
Gemeindepräsident ist ein Amt, das einen zeitlich stark einspannt. Da mangelt es an Zeit, für ausgiebiges Sportreiben. Ändert sich das nach Ihrem Rücktritt?
Ich habe mir vorgenommen, etwas Krafttraining zu machen, um die Substanz zu erhalten. Ausgedehnte Spaziergänge gehören weiterhin zu meinen Aktivitäten. Mehr steht noch nicht auf dem Programm.
In Vorarlberg werden die Jugendläufe kräftig durch das Bundesland unterstützt, zum Beispiel, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ÖV gratis benützen dürfen. An so etwas ist auf Schweizerseite nicht zu denken?
Die Österreicher verfolgen eine andere ÖV-Politik als wir. Der ÖV wird deutlich stärker subventioniert. Bei uns regiert das Kostendeckungsprinzip. Gratis-ÖV-Angebote müssten wohl über den Veranstalter finanziert werden.
Was gefällt Ihnen bei den Dorfläufen und beim Volksfest im Zentrum am besten?
Das Ortszentrum lebt und bebt an diesem Tag dank zuverlässiger Unterstützung durch die Vereine und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer. Wir erleben echte Dorfgemeinschaft und natürlich sportliche Spannung.
Zum Schluss eine persönliche Frage: Sie treten Ende Januar als Gemeindepräsident ab, Was werden Sie nachher tun, allenfalls weiterhin etwas für den 3-Länder-Marathon?
Ich konzentriere mich auf meine Ausgabe als Präsident der KVA Buchs (Kehrichtverbrennungsanlage) und prüfe das eine oder andere Mandat.
pd
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