Aurelia Keel und Claudia Peter
betreiben ab dem 26. November das Adventskafi "Stock".
Am vergangenen Freitag, 3. November fand im Kinotheater Madlen die Preisverleihung des «Goldiga» und «Grüana Törgga» statt. Dieses Jahr heissen die Preisträger Sandro Heule und Thomas Lüchinger.
Heerbrugg Am 3. November war es so weit: Viele gespannte Besucherinnen und Besucher warteten im fast vollen Kinosaal gespannt auf den Auftakt der Preisverleihung des «Grüana» und «Goldiga Törgga». Den Anfang machte die Band «Liaison». Die vier kraftvollen Stimmen der Sängerinnen wurden durch den Pianisten Dani Rieser und Mario Söldi am Schlagzeug ergänzt. Im Repertoire waren Songs wie «Bohemian Rhapsody», «Don't stop me now» von Freddie Mercury oder «Lady Marmalade» von Labelle.
Mit einer Ansprache von Christa Köppel, der Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung startete der offizielle Teil des Abends. «Den Preis des 'Goldiga Törgga' gibt es bereits schon seit 2012 und wird jedes Jahr an einen Kulturschaffenden im Rheintal verliehen. Den 'Grüana Törgga' verleihen wir hingegen erst seit 2019 und er wird alle zwei Jahre an einen jungen Rheintaler Kulturschaffenden vergeben», erklärt Christa Köppel. Das Preisgeld bei den Preisen liegt bei 15'000 Franken beim «Goldiga Törgga» und bei 5'000 Franken beim «Grüana Törgga». Die Preisträger des Abend hatten bereits Pläne, wie sie das Geld am sinnvollsten für weitere Projekte nutzen können.
Ein «Ausprobierer» mit vielen Projekten
Mit dem «Grüana Törgga» wurde der Musiker Sandro Heule aus Widnau ausgezeichnet. Als er den «Grüana Törgga» in seiner Hand hielt, sagte er schmunzelnd: «Wenn man ein wenig daran kratzt, schimmert bereits ein bisschen Gold durch.» Seit Sandro Heules Ausbildung an der Musik-Akademie der Höheren Fachschule in St.Gallen sucht er in unterschiedlichen Formationen und Projekten immer wieder neue Anregungen und Herausforderungen. Vergangene oder aktuelle Formationen, in der der Musiker mitwirkt, sind zum Beispiel das «Nicole Durrer Quartett», «Subito Zeitlos» oder «Bademeister». Immer wieder tritt Sandro Heule auch als Vernetzer und Organisator von Projekten auf. Seit 2021 ist es die Veranstaltungsreihe für aktuelle Musik «Amboss & Steigbügel» an wechselnden Orten wie dem Palace oder dem Perronnord in St.Gallen. Schon davor organisierte er spezielle Veranstaltungsreihen für Gambrinus Jazz, «Jazz Stickerei», Jazzjam in der Reblaube in Heerbrugg oder Programme für verschiedene Festivals. Zudem engagiert er sich als Lehrer für E-Bass und Bandworkshop unter anderem an der Musikschule Unterrheintal (MiZ). Im Rheintal sieht Sandro Heule ein grosses Potential für Kulturschaffende aus den übersättigten Städten. Mit dem «Grüana Törgga» werden seine ausserordentlichen Fähigkeiten sowohl als junger Musiker und Soundtüftler als auch als Vernetzter, Organisator und Kurator von neuen Formationen ausgezeichnet. Mit seinen eigenen Klängen oder mit von ihm organisierten Konzerten gibt er der Ostschweizer Musikszene und dem Rheintal immer wieder frische Impulse.
Qualitäten aus Menschen zaubern, von denen sie nichts wussten
Thomas Lüchinger, der in Oberriet geboren und aufgewachsen ist, ist mit Leib und Seele Filmemacher. Er erhält den Preis des «Goldiga Törrga» für seine langjährige Tätigkeit als Filmschaffender, Publizist und Kunstpädagoge und wird für sein Gesamtschaffen gewürdigt. Sein jüngster Dokumentarfilm feierte Anfang Jahr Weltpremiere an den Solothurner Filmtagen. «Sound and Silence» ist die Geschichte von Toshio (72) und Shizuko (75) Omiro, einem Musiker-Paar aus Japan, das bis ins hohe Alter mit ihrer Musik im Bereich Improvisation und Punk ihre Weltanschauung zum Ausdruck bringt. Peter Roth, Musiker, Komponist und langjähriger Freund von Thomas Lüchinger hielt die berührende Laudatio für ihn: «...Es ging immer vielmehr darum, aus eher zurückhaltenden Menschen Qualitäten herauszukitzeln, von denen sie bis dato selber garnichts wussten...» Emotional ging es dann auch weiter, als der Preisträger selbst noch ein paar dankbare Worte an die Anwesenden, seine Frau und auch seine Grosseltern richtete. Dankbar und stolz verliessen die beiden Preisträger am Ende der Veranstaltung den Kinosaal, um beim Apéro Riche auf die Auszeichnung anzustossen.
Von Manuela Müller
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