Die Theatergruppe Heldsberg
führt im März das Stück «Das ist Chefsache» auf
Die Fasnacht 2025 neigte sich in den vergangenen Tagen dem Ende zu. Ein Verein, der als fester Bestandteil jeweils bei den Umzügen dabei ist, sind die Ribelbüüchwiiber Altstätten. Was den Verein so besonders macht und wo sie jeweils unterwegs sind, hat Vereinspräsident Simon Kleiner der Redaktion des Rheintaler Boten verraten.
Altstätten Man hört sie schon von weitem: Die Ribelbüüchwiiber schlurfen mit ihren Holzschuhen durch die Gassen der Altstadt von Altstätten. Der Geruch von frisch gekochtem Ribel steigt den Umzugsbesuchern in die Nase und ein Wesen mit freundlichem Gesicht und zotteligen Haaren streckt ihnen den Teller mit der Rheintaler Spezialität entgegen. Doch die Ribelbüüchwiiber sind nicht nur an der Altstätter Fasnacht vertreten, sondern sind bis in den Kanton Wallis unterwegs.
Den Verein der Ribelbüüchwiiber Altstätten gibt es bereits seit dem Jahr 1991. «Ziel unserer Gründerväter war damals, den Ribel wieder unter die Menschenmenge zu bringen. Mir wurde dabei schon erzählt, dass viele Personen gar nicht mehr wussten, dass Ribel früher ein Hauptnahrungsmittel im Rheintal war», betont Simon Kleiner, Präsident der Ribelbüüchwiiber. Der Verein zählt heute 43 aktive Mitglieder. Auch wenn dieser «Ribelbüüchwiiber» heisst, sind ausschliesslich Männer mit dem traditionellen Outfit aus Rock, einer einzigartigen geschnitzten Holzmaske, dem Kochlöffel und Holzschuhen unterwegs.
Im kommenden Jahr feiert der Rheintaler Verein bereits sein 35-jähriges Bestehen.
«Uns macht der gekochte Ribel und unsere nette Art, wie wir auf die Zuschauer zukommen, sehr besonders. Wir zaubern jedem Besucher ein Lächeln ins Gesicht und jeder Einzelne von uns hat Spass im Verein der Ribelbüüchwiiber», erklärt der Vereinspräsident. Die Ribel-büüchwiiber treffen sich laut dem Präsidenten fünf Mal im Jahr. Eines dieser Treffen sei der Familientag, wo die Mitglieder mit der Familie und Freunden ein Fest feiern: «An diesem Tag werden die Anwärter auf ihre mentale Bereitschaft und ihre Sportlichkeit getestet.»
Die netten Gesichter des Vereins werden durch den Rheintaler Holzbildhauermeister Robert Hangartner in Handarbeit geschaffen. «Die Masken der Ribelbüüchwiiber werden im September jeweils in Auftrag gegeben und dann von Röbi Hangartner gemacht. Diese sind dann im Dezember bereit und halten jeweils ein Leben lang», erläutert Simon Kleiner. Mit ihren netten Gesichtern zaubern sie Jahr für Jahr den kleinen und grossen Fasnachtsbesuchern ein Lächeln ins Gesicht.
«Die Belalp Hexenabfahrt im Wallis ist der erste Akt unserer Fasnacht. Dort trifft man sich mit Hexengruppen aus allen Regionen. Ein sehr schönes Erlebnis», erläutert der Ribelbüüchwiiber-Präsident Simon Kleiner. Dann gehe es erneut weiter an einen auswärtigen Umzug – meistens in die Innerschweiz. Anschliessend geht es wieder zurück in die Heimat an die Räbschter Dorffasnacht: «Wir haben dort eine coole Bar am Freitag und Samstag. Es macht uns Spass und wir freuen uns jedes Jahr, so viele Besucherinnen und Besucher zu verköstigen und ihnen den Durst zu löschen.»
Am Samstag laufen die Ribelbüüchwiiber jeweils mit ihrem Wagen am Umzug in Rebstein mit. Den Fasnachtsabschluss bilde jeweils die Altstätter Fasnacht. Dort ist der Verein mit der Wiiber-Bar und dem Auftritt am Umzug gross vertreten. Am Folgetag sieht man dann die Ribelbüüchwiiber am grossen Fasnachtsumzug, der jeweils am Fasnachtssonntag stattfindet.
Die Mitglieder der Ribelbüüchwiiber stammen aus dem Rheintal und Umgebung. «Wir haben von Jung bis Alt einen guten Zusammenhalt – jeder hilft jedem. Wir haben, wenn wir uns treffen, immer viel Spass», betont Simon Kleiner. Die Freude, die man im Verein verspüre, sei auch im Publikum der Fasnachtsumzüge spürbar.
So konnte von anfangs 17 fasnachtswütigen Mitgliedern ein Verein aufgebaut werden, der nicht nur die Tradition seit 1991 wahrt, sondern auch das ehemalige Rheintaler Hauptnahrungsmittel, den Ribel, bei den Rheintalern immer wieder aufs Neue beliebt machen. Denn so wie in der Einladung der Gründungsversammlung steht: «Gelebtes Brauchtum ist nicht immer Sache eines Einzelmenschen, Brauchtum ist vorallem eine Sache einer Gemeinschaft.»
Von Manuela Müller
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