Die Hausbäckerei des Rheinparks
stellte am Samstag einen neuen Weltrekord auf
Der 2008/09 umfassend restaurierte «Alpenhof» auf dem St. Anton wurde vor 125 Jahren eröffnet. z.V.g./Peter Eggenberger
Auf dem zu Oberegg gehörenden St. Anton wurde vor 125 Jahren das Hotel-Restaurant Alpenhof eröffnet. Das eine höchst wechselvolle Geschichte aufweisende Gebäude dient seit seiner 2009 abgeschlossenen Totalsanierung als Kraft- und Arbeitsort für Kunstschaffende verschiedenster Richtungen, wobei Hotel und Restaurant allen zugänglich sind.
Oberegg Als Erbauer des Alpenhofs ging Bezirksrichter Albert Eugster (1866 – 1913) in die Geschichte ein. «Er kaufte im August 1898 ein Stück Wiesland in der Nähe der St. Antonskapelle. Das ursprünglich erstellte Einfamilienhaus erweiterte er umgehend zum Kurhaus mit Eröffnung im Sommer 1899. Im Pensionspreis von vier Franken pro Tag waren vier Mahlzeiten inbegriffen», schreibt Historiker David Aragai im Buch «Oberegger Geschichte»
Trumpf des Hauses war die einmalige Aussichtslage, die dem «Alpenhof» auch in den schwierigen Jahren der beiden Weltkriege eine recht gute Auslastung sicherte. Im Werbeheft «Appenzellerland» für das Jahr 1947 rühmt Eigentümer W. Ullmann nebst der Aussicht seine feine Butterküche. Ab den 1960er Jahren führte das Ehepaar R. und E. Prister-Locher den «Alpenhof». Später war Gattin Edith Prister Hauptverantwortliche, und in den Appenzeller Werbeheften der ersten Hälfte der 1980er Jahre ruft sie das Haus als Hotel mit dreissig Gästebetten, mit einer originellen Bauernstube und einem Saal mit 150 Plätzen bei einem Vollpensionspreis ab 35 Franken in Erinnerung.
Um das Jahr 1990 erfolgte die Schliessung des Betriebs, und ab dem Jahr 2000 wurde in der Presse verschiedentlich die zur Bauruine verkommene Hotelliegenschaft thematisiert. Der damalige Eigentümer Rolf Kästli bemühte sich um Verbesserungen, die sich aber erst mit dem 2007 erfolgten Verkauf an die eigens gegründete, von Mara Züst präsidierte «Genossenschaft Alpenhof» konkretisierten. Nach einer aufwändigen Gesamtrestaurierung wurde der als «Kulturfrachter und Begeisterungsstätte» bezeichnete «Alpenhof» im Spätherbst 2009 wiedereröffnet.
Seit der Wiedereröffnung genossen im «Alpenhof» zahlreiche Kunstschaffende Gastrecht, und eine Reihe kultureller Veranstaltungen machten das Haus zum überregionalen Treffpunkt. Jetzt hat sich das derzeitige Betreiberteam mit Flavia Bienz, Laura Röösli und Dominic Chenaux für eine Kreativpause entschieden, die von Ende November bis April 2025 dauern wird.
Gastroveränderungen auf dem St. Anton
Touristischer Leuchtturm in der Region Vorderland-Rheintal ist der St. Anton. Deshalb sind Restaurants auf der bis zur Landmark führenden Krete von grosser Bedeutung. Ältester Ort der Einkehr auf dem St. Anton war das als einfache Wirtschaft im Jahr 1605 erbaute «Rössli», das über Generationen von Angehörigen der Familie Breu geführt wurde. Nach dem Abbruch und Wiederaufbau wurde das Restaurant mit den neuen Besitzern, Thomas und Renate Manser, am 9. Februar 2008 unter dem Namen «St. Anton» neu eröffnet. Ein Wechsel erfolgte auch im Café Breu, wo Rudens und Carmen Breu 2015 in den Ruhestand traten. Heute wird das «Kafi Anton» von Nigg Hug und Markus Leuch betrieben. An der Strasse St. Anton – Landmark verschwand 2007 die «Frohe Aussicht» von Emmy und Melchior Looser. Noch bestehender Ort der Einkehr ist der «Wilde Mann» von Hanni und Bruno Bürki. Seit Jahren geschlossen hingegen ist die bis 2003 erfolgreich von Hans und Elsbeth Bruderer geführte «Landmark» auf der Ruppenpasshöhe, wo die Reaktivierung als Gaststätte einem Wunder gleichkäme.
Peter Eggenberger
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